KAMPFANSAGE ANGENOMMEN

Arbeitgeber sagen: Forderung ist völlig unrealistisch

09.02.2023 | Am 7. Februar fand in Frankfurt die 1. Tarifverhandlung in der laufenden Tarifbewegung statt. „Angemessen, notwendig und leistbar“ lautete unsere Forderungsbegründung. Der Arbeitgeberverband zeichnete hingegen ein düsteres Zukunftsbild der Branche. 8 Prozent mehr Geld, mindestens 200 Euro seien total überzogen und die Altersteilzeit passe nicht mehr in unsere Zeit.

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie seien noch nicht überwunden, da befänden sich die Unternehmen schon im nächsten Ausnahmezustand. Die Branche stehe gar vor einem „Schicksalsjahr“. Mit diesem Schreckensbild wollen die Arbeitgeber die Beschäftigten erneut zum Verzicht auf Lohn- und Gehaltserhöhungen bringen. Nach der Pandemie hat sich die Branche deutlich er-holt. Ökonomische Herausforderungen, wie die allgemeine Preisentwicklung und Materialengpässe, gibt es unbestreitbar nach wie vor, demgegenüber stehen aber auch zahlreiche Erfolgsmeldungen – ins-besondere aus der Bekleidungsindustrie. Während die Unternehmen die gestiegenen Preise an ihre Kun-den weitergeben, können die Beschäftigten das nicht. Einkaufen, Tanken, Heizen – alles ist extrem teuer geworden. Das belastet alle und insbesondere Kolleg:innen mit niedrigeren Einkommen. Die Real-löhne sinken. Das bedeutet: Die Beschäftigten kön-nen sich immer weniger leisten und das droht auch die Konjunktur abzuwürgen. 8 Prozent mehr Geld, mindestens aber 200 Euro sind angemessen. Genauso unsere Forderung nach einer Fortsetzung der Altersteilzeit zu verbesserten Konditionen. Die Unternehmen können und müssen sich das leisten. Auch, um im Wettbewerb um Fach- und Arbeitskräfte Erfolg zu haben und die Beschäftigten, im Unternehmen zu halten. Die Arbeitgeber machten deutlich, dass sie unsere Forderung für völlig überzogen halten und wiesen diese zurück. Sie wollen außerdem die Altersteilzeit loswerden! Die Altersteilzeit sei nicht mehr zeitgemäß. Wegen des Fach- und Arbeitskräftemangels müssten die Beschäftigten eben länger arbeiten. Sie zeigen kein Verständnis für die Notlage ihrer Mitar-beiter:innen. Sie wollen: Beschäftigte, die bis zum Umfallen schuften für einen Lohn, von dem kein gu-tes Leben möglich ist.

Jetzt Druck machen!
Die zweite Tarifverhandlung findet am 28. Februar in Ingolstadt statt. Damit sich die Arbeitgeber bewegen, müssen wir uns bewegen!
Deshalb: Jetzt mitmachen bei Aktionen im Betrieb! Zeigt den Arbeitgebern, was ihr von ihrem Vorgehen haltet. Wir erwarten zur zweiten Verhandlung am 28. Februar ein angemessenes Angebot. Ansonsten drohen ab dem 1. März Warnstreiks.

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