Trauriges Ende bei GKN

Durchbruch bei Verhandlungen zu Interessenausgleich und Sozialplan

07.12.2019 | Bei den Verhandlungen zum Interessenausgleich und Sozialplan bei GKN sind in dieser Woche die wesentlichen Eckpunkte zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung vereinbart worden.

Vorausgegangen waren wochenlange schwierige Verhandlungen, wie der zweite Bevollmächtigte der IG Metall, Alexander Ulrich, informierte.

Alle Mitarbeiter*innen erhalten eine Abfindung, die sich nach dem Alter und der Betriebszugehörigkeit orientiert und eine Höhe von 200.000 Euro erreichen kann. Schwerbehinderte und Eltern von Erziehungsberechtigten Kindern erhalten eine zusätzliche Abfindung. Jahrgänge ab dem Jahrgang 1960 erhalten einen Ausgleich auf mögliche Rentenkürzungen. Die Auszubildenden bleiben bis zur Beendigung der Ausbildung weiter Auszubildende von GKN und werden bei Opel ihre betriebliche Ausbildung weiterführen. Alle Mitarbeiter*innen erhalten für die Dauer von 12 Monaten die Möglichkeit, ab 1. Februar 2020 in eine Transfer-/Beschäftigtengesellschaft zu wechseln. Dort wird neben Qualifizierung und Jobvermittlung ein Nettoeinkommen von 80 Prozent des bisherigen Verdienstes garantiert.

Die Produktion wird bereits im Dezember weitestgehend auslaufen und die Beschäftigten werden daher von der Arbeit freigestellt. Ab Januar werden nur noch wenige Kolleginnen und Kollegen für die Abwicklung der Betriebsschließung mit rund 320 Beschäftigten zuständig sein.

Über diese Eckpunkte wurden die Mitarbeiter*innen heute in einer Betriebsversammlung informiert. Alexander Ulrich bewertete das Verhandlungsergebnis als einen guten Kompromiss. Ulrich: „Heute war ein weiterer sehr trauriger Tag bei GKN. In der wahrscheinlich letzten Betriebsversammlung wurde das Verhandlungsergebnis der Belegschaft dargestellt.

Gute Vereinbarungen und Abfindungen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass es nie den Verlust des Arbeitsplatzes ausgleichen kann und existentielle Ängste verdrängen könnte. Entsprechend war auch die Stimmung in der Versammlung. Ich hoffe, dass es mit der Beschäftigungs- und Transfergesellschaft gelingen wird, die Mitarbeiter*innen zu qualifizieren und schnell auf dem Arbeitsmarkt zu vermitteln. Der Wechsel in diese Gesellschaft verzögert den Beginn der Arbeitslosigkeit für die Kolleg*innen bei GKN. Für die Region der Westpfalz bleibt die Schließung des GKN-Werks ein herber Schlag.“

Für Fragen rund um den Rechtsschutz oder allgemeine Fragen steht die IG Metall vor Ort euch natürlich zur Seite und unterstützt euch bei euren Anliegen.

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